Holzstiche: Portraits
Ralf
Die Hexe.
Welch ein garstig Weib;
Sie frisst Dich gleich mit Haut und Leib;
Sogar bis zu den Haaren!
Welch schröckliches Gebaren!
Helmut
Mit einem Wort Ihre Liebe zerstört.
Eben noch ein schönes Gesicht,
nun traurig entstellt.
Qual liegt in der Luft, Trost fehlt.
Ich flieh aus dieser Hölle, lass Sie allein
und blick nicht zurück.
Meike
Grün sehen
Der Sommer geht-
mit einem Farbenrausch:
Knallgelb
Violett
Pink
Orange
Zinnober.
Grünbraun
Grünblau
Gelbgrün
Rauhgrün
Perlgrün
Stachelgrün.
Ich stehe
und schaue
ihm nach…
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hier kommen menschen kreativ einher, künstlerisch im holzschnittdruck,
also das gegenteil von ‚gekünstelt‘ –
& wie erträglich sie plötzlich sind die bescheidenen poeten, liebenswert geradezu!
ja, ein schönes projekt:
hannelore & ruben mischen sich mit arthur rimbeau
& paul scheerbart wohnte vor über 100 jahren tatsächlich in meiner strasse !
in berlin SW (südwest) – eine gedenktafel bezeugt’s, also ist er doch nicht ganz vergessen –
zumal sich doch in meiner wohnung, richtig modern war sie damals zur jahrhundertwende, im bücherregal unter der stuckdecke
MYNONAs grotesken & erich mühsams ASCONA getroffen haben, werner serner an seiner zigarette zieht
& else lasker-schüler, mit feministisch abgesäbeltem haar, in ihrem schweren karnickelpelz stöhnt:
‚Ich sah mich dort am fenster sitzend dichten.
Ich sah sehr angegriffen aus.
Mein zweites Ich hockt viel zu viel zu Haus.‘
kurzum:
lieber fognin, du mann im nebel, es ist schon spät, aber ich werde dir was spenden. so viel coole poesie!