Holzstiche: Portraits


 

 Sigi

Meer, Quelle alles Lebens,
Du bist mein Freund geworden,
Alles Hoffen und Träumen war nicht vergebens,
An Deck begrüsse ich den neuen Morgen.


Sophie 1640

Am Feuer

Wir sitzen am Feuer. Wollen die Nacht genießen
Fremde werden Freunde, um zusammen im Stroh zu sitzen
Der Mond scheint nieder. Die Schatten fließen
Dort drüben spielt die Musik auf mit Donnern und Blitzen

Es tanzen die Schatten, es wirbeln die Funken
Die Hitze brennt in meinem Gesicht
Schließe die Augen und im Denken versunken,
lausche ich den Anderen. Niemand vermisst das Tageslicht

Die Lieder werden lauter. Wir wollen tanzen
Erst langsam, doch wir werden immer mehr
Spüre das Feuer und weiß diese Nacht ist mein
Wir alle tanzen um das Flammenmeer

Lachend, singend und drehend im Kreise
Schneller und schneller. Keiner fühlt sich einsam
Jeder tanzt auf seine eigene Weise
Rund herum wir alle gemeinsam

Bald kommt das Ende. Das Feuer ist aus
Wir sehen die letzte Glut fortwehen
Die Freunde gehen in die Nacht hinaus
Was bleibt ist die Sehnsucht nach dem Wiedersehen

 


1 Kommentar zu „Holzstiche: Portraits

  1. hier kommen menschen kreativ einher, künstlerisch im holzschnittdruck,
    also das gegenteil von ‚gekünstelt‘ –
    & wie erträglich sie plötzlich sind die bescheidenen poeten, liebenswert geradezu!
    ja, ein schönes projekt:
    hannelore & ruben mischen sich mit arthur rimbeau
    & paul scheerbart wohnte vor über 100 jahren tatsächlich in meiner strasse !
    in berlin SW (südwest) – eine gedenktafel bezeugt’s, also ist er doch nicht ganz vergessen –
    zumal sich doch in meiner wohnung, richtig modern war sie damals zur jahrhundertwende, im bücherregal unter der stuckdecke
    MYNONAs grotesken & erich mühsams ASCONA getroffen haben, werner serner an seiner zigarette zieht
    & else lasker-schüler, mit feministisch abgesäbeltem haar, in ihrem schweren karnickelpelz stöhnt:
    ‚Ich sah mich dort am fenster sitzend dichten.
    Ich sah sehr angegriffen aus.
    Mein zweites Ich hockt viel zu viel zu Haus.‘

    kurzum:
    lieber fognin, du mann im nebel, es ist schon spät, aber ich werde dir was spenden. so viel coole poesie!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*